Unprepared Conference - Circular Feminism

Mein Vortrag bei der Unprepared Conference in München.

Bei der Unprepared Conference in München durfte ich einen Tiny Table Talk halten zum Thema Circular Feminism – Warum echte Kreislaufwirtschaft ohne Systemwandel nicht funktioniert.

Die Klimakrise trifft nicht alle gleich: Frauen und marginalisierte Gruppen sind weltweit überdurchschnittlich stark betroffen, während sie gleichzeitig weniger Verantwortung für die Krise tragen. Etwa 80 % der von Klimaflucht betroffenen Menschen sind Frauen und Mädchen. Frauen leisten über 75 % unbezahlter Care-Arbeit, eine Arbeit, die für jede regenerative Kreislaufwirtschaft unverzichtbar ist und dennoch systematisch abgewertet wird. Diese Ungleichgewichte führen zu einer zentralen Frage: Wie sieht ein System aus, das Leben schützt, statt es zu erschöpfen?

Für mich beginnt die Antwort dort, wo sich zwei Begriffe begegnen, die selten zusammengedacht werden: Circular Economy und Feminismus. Lange habe ich diese Themen getrennt betrachtet: wirtschaftlich die Kreislaufwirtschaft, privat die Fragen von Gleichberechtigung. Irgendwann wurde mir klar: Sie gehören zusammen. Denn Kreislaufwirtschaft fragt nach Ressourcen, Materialien und Nutzungsketten, während Feminismus sichtbar macht, wer profitiert, wer entscheidet und wer die Kosten trägt.

Wenn wir beides verbinden, öffnen wir eine neue Perspektive: Wir lernen, Systeme nicht nur ökologisch, sondern auch sozial regenerativ zu gestalten. Wir stellen Macht- und Eigentumsverhältnisse infrage, rücken Fürsorge in den Mittelpunkt und verabschieden uns von Paradigmen wie Konkurrenz und Extraktion. Stattdessen schaffen wir Werte wie Verantwortung, Kollaboration und Langfristigkeit.

Tiny Table Talk bei der Unprepared Conference

Zuhören, Diskutieren und Austauschen in gemütlicher und persönlicher Atmosphäre.

Für mich ist klar: Circular Economy ohne feministische Perspektive bleibt technokratisch. Und Feminismus ohne ökologische Perspektive kämpft für Gleichberechtigung auf einem brennenden Planeten. Systemwandel braucht beides, ein anderes Verhältnis zur Natur und ein anderes Verhältnis zueinander.

Von Take-Make-Waste zu Care-Share-Repair: das ist der Kern von Circular Feminism.

Ich lade dich ein, weiterzudenken:

·       Welche Machtstrukturen willst du in deiner Arbeit bewusst designen, statt sie zu reproduzieren?

·       Wie pflegst du Beziehungen: zu Menschen, Ressourcen und zur Natur?

·       Und wo braucht es nicht nur Kreisläufe, sondern Heilung?

Wenn dich diese Fragen bewegen, freue ich mich sehr, den Austausch fortzuführen, ob im direkten Gespräch, auf LinkedIn oder in Form von Vorträgen. Ich halte diesen Impuls gerne auch bei anderen Konferenzen, Veranstaltungen oder in Unternehmen, die Lust haben, Circular Economy aus einer feministischen und systemischen Perspektive zu betrachten.

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Circular Tourism im World Magazine