Circular Tourism im World Magazine

Beyond Sustainability: Circular Economy für regenerative Tourismuskonzepte

Gemeinsam mit Harald Friedl durfte ich einen Artikel für das World Magazin schreiben, der sich mit einem Thema beschäftigt, das mir besonders am Herzen liegt: Wie der Tourismussektor durch die Prinzipien der Circular Economy und den gezielten Einsatz von AI und Technologie nicht nur nachhaltiger, sondern regenerativ gestaltet werden kann.

Tourismus hat schon immer erhebliche ökologische und soziale Auswirkungen: 2019 trug der Sektor etwa 8 % zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Gleichzeitig hat die COVID-19-Pandemie gezeigt, wie anfällig lineare, ressourcenintensive Modelle sind und welche Chancen sich daraus ergeben, das System neu zu denken.

Die Circular Economy bietet hierfür einen klaren Rahmen:

  • Abfall und Verschmutzung von vornherein vermeiden,

  • Produkte und Ressourcen kontinuierlich im Kreislauf halten,

  • Natürliche Systeme regenerieren, um langfristige Resilienz aufzubauen.

Im Tourismussektor lassen sich diese Prinzipien bereits konkret umsetzen: Hotels nutzen AI-gestützte Systeme für Energie- und Wassermanagement, Restaurants beziehen Lebensmittel von regenerativen Farmen, Infrastruktur wird adaptiv wiederverwendet und mit energieeffizienten, nachhaltigen Materialien gestaltet. AI und digitale Technologien verstärken diese Effekte, indem sie Ressourcenflüsse überwachen, personalisierte, nachhaltige Reiseerlebnisse ermöglichen und regenerative Praktiken skalieren.

Die Vorteile sind vielfältig:

  • Ökologisch: geringere CO₂-Fußabdrücke, Null-Abfall-Betriebe, Wiederherstellung von Ökosystemen,

  • Ökonomisch: neue Geschäftsmodelle, Ressourceneffizienz, grüne Arbeitsplätze,

  • Sozial: stärkere Bindung zwischen Reisenden und lokalen Gemeinschaften, kulturelle Teilhabe, Lebensqualität vor Ort.

Die Nachfrage ist da: Studien zeigen, dass ein Großteil der Reisenden Wert auf nachhaltige Angebote legt und immer öfter Erlebnisse sucht, die Umwelt und Kultur respektieren.

Um den Wandel zu beschleunigen, braucht es gemeinsame Anstrengungen entlang fünf Säulen: Politik & Governance, Investitionen in Technologie & Innovation, zirkuläre Geschäftsmodelle, Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie Bildung und Capacity Building für Fachkräfte und Reisende.

Unser Fazit: Der Tourismussektor muss über Nachhaltigkeit hinausdenken und regenerative Ansätze annehmen. Circular Economy und AI bieten die Blaupause, um ein System zu gestalten, das nicht nur weniger Schaden verursacht, sondern aktiv Mehrwert für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft schafft. Jetzt ist die Zeit, Tourismus als regenerative Kraft zu verstehen: ein Modell, das mehr gibt, als es nimmt, und eine lebenswerte Zukunft hinterlässt.

Hier gibt es den Link zur gesamten Ausgabe: https://assets.worldtourismforum.net/reports/world%20mag%2006_25_02.pdf (Artikel Circular Tourism ist ab Seite 58.)

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